Was ist fritz kolbe?

Fritz Kolbe war ein deutscher Diplomat und Spion während des Zweiten Weltkriegs. Geboren wurde er am 25. September 1900 in Dessau, Deutschland und er verstarb am 16. Februar 1971 in Darmstadt.

Kolbe arbeitete ab 1933 als Protokollchef im Auswärtigen Amt und hatte Zugang zu vertraulichen Informationen der deutschen Regierung. Im Gegensatz zu vielen anderen Diplomaten war er jedoch ein Gegner des Nazi-Regimes.

In den Jahren 1943 und 1944 begann Kolbe heimlich Informationen an die Alliierten weiterzugeben. Er schmuggelte Hunderte von Geheimdokumenten, die er kopierte oder mit Hilfe von Schreibmaschinen abschrieb, aus dem Auswärtigen Amt. Diese Informationen enthielten unter anderem detaillierte Pläne des militaristischen Aufbaus Deutschlands und der Vorbereitungen für den Angriff auf die Sowjetunion.

Kolbes Tätigkeit als Spion, bekannt als "George Wood", war äußerst riskant. Er wusste, dass sein Verrat an das Nazi-Regime nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch das Leben seiner Familie gefährden würde. Trotzdem setzte er seine Aktivitäten fort, in der Hoffnung, den Kriegsbemühungen der Nazis zu schaden.

Seine Informationen wurden von den Alliierten als äußerst wertvoll erachtet. Sie trugen zur Vorbereitung der alliierten Invasion in der Normandie 1944 bei und halfen auch bei der Sammlung von Beweisen für die Nürnberger Prozesse nach Kriegsende.

Nach dem Krieg wurde Kolbe von den alliierten Besatzungsmächten als wichtiger Zeuge vorgeladen und trat bei den Nürnberger Prozessen auf. Nach dem Krieg lebte er zurückgezogen in Deutschland und blieb weitgehend unbekannt, bis seine Geschichte in den 1990er Jahren durch die Veröffentlichung von Dokumenten und Lebenszeugnissen ans Licht kam. Seine mutige Spionagearbeit wurde in den letzten Jahren zunehmend gewürdigt.